Zinsentwicklung in der Schweiz
Welche Faktoren beeinflussten die SNB bei der kürzlich gefällten Zinssenkung?
Die Zinsentwicklung ist eng mit wirtschaftlichen Ereignissen und Rahmenbedingungen verknüpft. In der Schweiz legt die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen fest, die als Grundlage für andere Zinssätze wie die Hypothekarzinsen dienen. Die SNB nutzt den Leitzins, um unter anderem die Inflation zu steuern.
Zwischen 2008 und 2022 prägten sinkende, teils sogar negtive Zinsen die Finanzwirtschaft. Diese Reaktion wurde durch die Finanzkrise, die expansive Geldpolitik und die weltweiten Unsicherheiten nach der Eurokrise ausgelöst. Durch den starken Inflationsausbruch während der Pandemie und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs begann 2022 ein neuer Zinszyklus. Um die starke Inflation einzudämmen, erhöhten die SNB und andere Zentralbanken ihre Leitzinsen schrittweise. Bis Juni 2023 stieg der Leitzins immer weiter an.
Im Verlauf des Jahres 2023 sank die Inflation auf unter 2% und erreichte damit den für Preisstabilität geltenden Richtwert. Gleichzeitig beeinflussten aussenwirtschaftliche Faktoren, wie die unsichere EU-Politik, die Verlangsamung des globalen Wachstums und die US-Präsidentschaftswahlen die konjunkturellen Perspektiven. Diese Entwicklungen führten dazu, dass die SNB mit der Senkung des Leizinses begann. Im Jahr 2024 senkte die Nationalbank den Leitzins in vier Schritten auf jetzig 0.5%.
Experten gehen davon aus, dass im kommenden Jahr weitere Zinssenkungen folgen könnten. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und schwankenden Energiepreise bleibt die Zinsentwicklung auch im 2025 schwer vorhersebar. Es wird betont, dass die SNB weiterhin flexibel auf globale und nationale Entwicklungen reagieren muss, um Preisstabilität zu gewährleisten und die Schweizer Wirtschaft zu stützen.
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