Wohnkosten im Eigentum

Werden die Gesamtkosten unterschätzt?

Im Vergleich zum Wohnen zur Miete sind die tatsächlichen Wohnkosten im Eigentum schwieriger einzuschätzen. Sie umfassen nicht nur den Hypothekarzins und die Amortisation, sondern auch die laufenden Nebenkosten und Unterhaltskosten. Eine Faustregel besagt, dass diese zusätzlichen Kosten etwa bei 1% des Immobilienwertes pro Jahr liegen. Je nach Alter und Zustand der Immobilie kann dieser Wert auf bis zu 2.5% steigen.
Nebenkosten beinhalten sämtliche laufenden Ausgaben für den Betrieb und die Versorgung der Immobilie, darunter Strom-, Wasser- und Abwasserkosten sowie Heizkosten für Gas oder Öl. Wartungen, Versicherungsprämien und Verwaltungsgebühren fallen ebenfalls darunter. Steuerlich abzugsfähig sind meist nur die Versicherungsprämien und Verwaltungskosten. 
Unterhaltskosten umfassen alle Ausgaben zur langfristigen Instandhaltung der Immobilie. Beispielsweise Kosten für Reparaturen, Erneuerungen, Sanierungen oder die Gartenpflege. Diese Kosten können steuerlich geltend gemacht werden, sofern sie werterhaltend und nicht wertsteigernd sind.
Ein weiterer Aspekt ist die begrenzte Lebensdauer der Bauteile und technischer Geräte, die früher oder später ersetzt werden müssen. Dieser Kostenfaktor wird oft nicht miteinkalkuliert. Zudem wirken Finanzierungskosten in Niedrigzinsphasen zwar überschaubar, doch können steigende Zinsen die monatliche Belastung unter Umständen massiv erhöhen. Eine vorausschauende Finanzplanung ist wichtig, um langfristige Risiken zu minimieren.
Die Wohnkosten sollten stets ganzheitlich betrachtet werden und idealerweise nicht mehr als 33% des Einkommens ausmachen. Viele Käufer unterschätzen die langfristigen Kosten eines Eigenheims, weshalb eine detaillierte Kalkulation vor dem Erwerb unerlässlich ist.

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